«Der grösste Schritt meines Lebens war von Heiligenschwendi runter nach Thun», sagt Thomas Zurbuchen, Forschungsdirektor der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa. Der Sohn eines Berner Predigers schickt heute Satelliten ins All und sucht nach den Ursprüngen des Lebens.
See his SRF Special here!
Auf Wunsch seiner Eltern hätte der heute 51-jährige Zurbuchen einen ganz anderen Weg gehen sollen. Sein Vater war Prediger in einer Freikirche in Heiligenschwendi oberhalb des Thunersees und hoffte, dass sein Sohn sein Nachfolger werden würde. Aber dieser machte eine ganz andere Karriere – und wurde zu einem der mächtigsten Schweizer Wissenschaftler. Bei der Nasa verantwortet Thomas Zurbuchen ein Budget von rund sieben Milliarden Franken. Regelmässig muss er im US-Parlament in Washington Red und Antwort stehen, wie er diese Mittel einsetzt und in welche Richtung die Forschungen der Nasa gehen sollen. Eines der grössten Ziele dieses Jahr: der Start einer neuen Marsmission im Sommer. Diese soll nach einer sechsmonatigen Reise einen weiteren Rover auf den Mars bringen. Damit werden unter anderem Gesteinsproben gesammelt, die eines Tages auf die Erde zurückgebracht werden sollen. Es wäre der erste Rückflug eines Raumschiffs vom Mars. Klappt es nicht, setzt er Millionen in den Sand. Als wissenschaftlicher Direktor der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist Zurbuchen den Launen der amerikanischen Politik ausgesetzt. So hat sich die Trump-Regierung zum Ziel gesetzt, bereits bis 2024 wieder US-Astronauten auf den Mond zu schicken, um dort eine permanente Basis zu bauen. Später sollen dann die erste Menschen zum Mars fliegen. Eine riesige Herausforderung und Motivation für den Berner, der auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt. SRF «DOK»-Autor Christof Franzen hat Thomas Zurbuchen ein Jahr lang zwischen Heiligenschwendi und dem Nasa-Forschungszentrum für Marsmissionen in Kalifornien begleitet. Als in dieser Zeit die Mutter von Thomas Zurbuchen stirbt, sieht er sich plötzlich mit neuen Fragen konfrontiert: Was kommt nach dem Tod und gibt es ein Leben im Jenseits?